Förderpreis Bergbau | 2015
Mobile Anschlageinrichtung für PSA gegen Absturz zur Nutzung von Gebirgsankern
Im Kali- und Salzbergbau werden zur Sicherung der Grubenbaue Gebirgsanker eingesetzt. Diese werden in hoher Anzahl in die Firste eingebracht, um das Lösen und Herabfallen von Salzplatten zu verhindern.
Zahlreiche Arbeiten unter Tage müssen unter Absturzgefahr durchgeführt werden. Eine neu entwickelte mobile Anschlageinrichtung ermöglicht es jetzt erstmals, die vorstehenden Enden der Gebirgsanker als Anschlagpunkt für persönliche Schutzausrüstung (PSA) gegen Absturz zu nutzen. Dazu wird eine mobile und wiederverwendbare Anschlagöse auf die Anker aufgeschraubt. Da die Gebirgsanker ohne Hilfsmittel nicht erreichbar sind, wurde gleichzeitig eine Aufschraubvorrichtung entwickelt, die ein einfaches und sicheres Montieren von der Sohle aus ermöglicht.
Die Anschlagöse wird von Hand aufgeschraubt und so fest wie möglich gegen die Ankermutter angezogen. Ein sogenannter „Stöpsel“ zeigt durch Herausfallen an, dass die Anschlagöse weit genug aufgeschraubt ist und ausreichend festsitzt. Die Wirbelfunktion der Öse verhindert anschließend das unbeabsichtigte Lösen beim Gebrauch. Mit einer Teleskopstange wird anschließend ein Karabinerhaken in die Anschlagöse gehängt, um die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz anzuschlagen.
Wolfgang Sieling und Jürgen Radick von der Grube Hattorf-Wintershall der K+S KALI GmbH hatten die Idee zu der neuen Vorrichtung. In mehrjähriger Arbeit brachten sie die inzwischen geprüfte und für die Verwendung als PSA zugelassene Anschlageinrichtung zur Praxisreife.
Für diesen wertvollen Beitrag zum Arbeitsschutz, der auch in anderen Bergbauzweigen problemlos Anwendung finden kann, verleiht die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie den Förderpreis Arbeit • Sicherheit • Gesundheit der Branche Bergbau an Wolfgang Sieling und Jürgen Radick.
(Fotos 1, 3 und 4: BG RCI/Gerold Soestmeyer,
Foto 2: K+S KALI GmbH)
2015
Die neue, wieder verwendbare Anschlageinrichtung wird auf die Gebirgsanker aufgeschraubt. Die Anschlagöse ist geprüft, als Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz zugelassen und gekennzeichnet.
Mit der gleichzeitig neu entwickelten, verlängerbaren Aufschraubvorrichtung wird die wiederverwendbare Anschlagöse von der Sohle aus und von Hand auf die Anker aufgeschraubt.
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Jahr: | 2015 |
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Kategorie: | PSA |
Kontakt: |
K+S KALI GmbH, Werk Werra Hattorfer Straße 36269 Philippsthal |