Sonderpreis – Branche Lederindustrie | 2011
Gesundheitsanweisung im Dialog
„So nicht!“ steht in schwarzer Schrift auf rotem Hintergrund unter dem Foto. Die Aufnahme zeigt einen Mitarbeiter, der sich weit und tief nach vorne beugt, um ein mehrere Kilogramm schweres Werkzeug anzuheben. Gleich darunter ist in Wort und Bild zu sehen, wie es richtig gemacht wird: In die Hocke gehen und beide Füße möglichst dicht an den anzuhebenden Gegenstand stellen – die Wirbelsäule wird es danken.
Bei der Freudenberg Simmeringe GmbH & Co. KG, Weinheim, finden sich an vielen Arbeitsplätzen bereits solche Gesundheitsanweisungen – direkt neben den seit langem bekannten blauen Betriebsanweisungen für Maschinen und den orangefarbenen für Gefahrstoffe. Welche Gefahren gehen von einer Tätigkeit aus? Welche Folgen kann falsches Handeln für die Gesundheit des Mitarbeiters haben? Was kann ein Mitarbeiter vorbeugend tun? Diese Fragen beantwortet anschaulich die grüne Gesundheitsanweisung, entwickelt von der Sicherheitsfachkraft August Eichhorn und seinen Kollegen.
Gemeinsam mit einem Physiotherapeuten und einem Mitarbeiter der Arbeitswirtschaft analysieren die Fachkräfte für Arbeitssicherheit nach und nach alle Arbeitsbereiche des Unternehmens. In Workshops überprüfen sie Lichtverhältnisse, messen Lärm, Temperatur, Luftfeuchte und -bewegung. Sie beschäftigen sich mit dem richtigen Heben und Tragen, mit dem körpergerechten Sitzen und Stehen sowie Stresssituationen am Arbeitsplatz, wie sie unter anderem durch unplanmäßigen Maschinenstillstand entstehen.
Die Beschäftigten sind aufgefordert, in Workshops mögliche Gefahren und Probleme offen anzusprechen und Verbesserungen vorzuschlagen. Besteht Änderungsbedarf, wird umgehend gehandelt. Schließlich fließen alle Erkenntnisse in die Gesundheitsanweisung ein. Damit erhält der Gesundheitsschutz an jedem Arbeitsplatz dieselbe Aufmerksamkeit wie die Maschinensicherheit und der sichere Umgang mit Gefahrstoffen.
August Eichhorn und seine Kollegen von Freudenberg Simmerringe GmbH & Co. KG erhalten den Sonderpreis der Branche Leder in der Kategorie „Gesundheitsschutz“, weil das Projekt ein gutes Beispiel dafür ist, wie Gesundheitsschutz an zentraler Stelle, nämlich dem Arbeitsplatz, systematisch und wirksam umgesetzt werden kann. Dieser systematische Ansatz unterstreicht die große Bedeutung des Gesundheitsschutzes für die Beschäftigten. Er ist präventiv angelegt und kann einfach auf andere Standorte sowie andere Unternehmen und Branchen übertragen werden.
2011
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Jahr: | 2011 |
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Kategorie: | Gewinnung von Naturstein / Kies & Sand / Recycling |
Kontakt: |
Freudenberg Sealing Technologies, Bereich Simmerringe, Weinheim Höhnerweg 2 69465 Weinheim Internet: www.freudenberg.de |